Blutegel-Therapie

Was ist ein Blutegel?

  • Blutegel (Hirudinea) gehören zum Stamm der Glieder- oder Ringelwürmer und lassen sich unterordnen zu den Borstenlosen Egeln und weiterhin zu den Kieferegeln
  • Weltweit existieren ca. 650 Egelarten
  • Der ungarische Egel (Hirudo verbana) wird in der Blutegelbehandlung verwendet
  • Blutegel gelten in Deutschland als apothekenpflichtiges Fertig-Humanarzneimittel

Was bewirken Blutegel?

  • Entzündungshemmung
  • Schmerzreduktion
  • Gerinnungshemmung
  • Förderung der Durchblutung
  • Antimikrobielle Wirkung
  • Lymphdrainage

Wissenschaftliche Studienlage: siehe Biebertaler Blutegelzucht (https://blutegel.de/index.php/wissenswertes/literaturdatenbank)

Wann können Blutegel eingesetzt werden?

  • Entzündliche Prozesse an Gelenken (Arthrosen: Spat, Schale, etc.)
  • Erkrankungen / Verletzungen am Sehnen- oder Bandapparat
  • Narben
  • Prellungen / Biss- & Trittverletzungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Piephacke / Stollbeule
  • Ekzeme
  • Mauke
  • Kreuzverschlag
  • Hufrollenentzündung
  • Hufrehe

Hinweis: "Bei nicht der Lebensmittelgewinnung dienenden Pferden (Nicht-Schlachter) können Blutegel von einem Tierarzt umgewidmet und verschrieben werden. Blutegel stellen ein apothekenpflichtiges Human-Fertigarzneimittel dar und dürfen daher von Nicht-Tierärzten (Tierhalter, Tierheilpraktiker, sonstige) nach § 50 (2) TAMG nicht ohne Verschreibung vom Tierarzt plus Behandlungsanweisung bezogen und angewendet werden. Der Tierarzt kann in direkter Eigenverantwortung umwidmen.

Die Verschreibung des Tierarztes muss sich nach Art. 105 (5) EU VO 2019/6 richten. Eine Behandlungsanweisung muss dem Tierhalter ausgehändigt werden."
(Regierungspräsidium Gießen, Veterinärwesen und Verbraucherschutz, Stand: Oktober 2023)