Osteopathie

Der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still entwickelte 1874 die Grundprinzipien der Osteopathie, die bis heute weiterentwickelt werden. Das Wort Osteopathie setzt sich aus den griechischen Wörtern "osteon" (Knochen) und "pathos" (Leiden) zusammen, welches als Gesamtes 1892 von Still so benannt wurde. 

"Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit." (https://www.osteopathie.de/was_ist_osteopathie)

Es entwickelten sich verschiedene Strömungen der Osteopathie:

  • Parietale Osteopathie: Dieses Teilgebiet beschäftigt sich mit dem Skelett-und Bewegungsapparat, somit den knöchernen Strukturen, Gelenken und Muskeln. Bänder, Sehnen, Knorpel und Faszien zählen als Weichteilstrukturen ebenfalls zur parietalen Osteopathie. 
  • Craniosacrale Osteopathie: cranium (Schädel) und sacrum (Kreuzbein) sind durch die Hirn- und Rückenmarkshäute verbunden. Die Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) pulsiert rhythmisch und kann erfühlt werden. William Sutherland, Schüler von Andrew Taylor Still, galt als Pionier auf diesem Gebiet. John Upledger baute die craniosacrale Osteopathie anschließend weiter aus. 
  • Viszerale Osteopathie: Hierbei werden die inneren Organe (viscera) sowie umliegende Strukturen behandelt.

Zu Beginn wurde die Osteopathie am Menschen angewendet, bis der französische Tierarzt Dominique Giniaux das Prinzip auf Pferde übertrug. 

Als ganzheitliche Pferdetherapeutin bin ich bestrebt, Bewegungseinschränkungen aufzufinden und diese mithilfe manueller Techniken zu behandeln, um das physische und psychische Gleichgewicht des Tieres wieder herzustellen. Zur Ergänzung der manuellen Therapie nutze ich je nach Bedarf auch ein Lasergerät, ein Schallwellen-Gerät (Novafon) oder Blutegel.

Wann ist eine osteopathische Behandlung sinnvoll?

  • Funktionelle Beschwerden des Bewegungsapparates (z.B. Kissing Spines, Versammlungsprobleme, häufiges Stolpern, Zehenschleifen, Auffälligkeiten im Gangbild und in den Bewegungsübergängen, Probleme beim Hufe geben, auffällige Haltung des Kopfes, Halses oder Schweifes)
  • Vegetative und nervöse Beschwerden (z.B. Headshaking, Verdauungsbeschwerden, auffälliges Schweißbild)
  • Gesundheitsprüfung präventiv oder bei Pferdekauf
  • Leistungssteigerung

Folgende Behandlungen gehören in die Hände eines Tierarztes:

  • Akute Entzündungen von z.B. Organen oder Gelenken
  • Unfälle mit Wundverletzungen
  • Schwere Pathologien, z.B. Herz- und Lungenerkrankungen
  • Akute medizinische Notfälle, z.B. Frakturen, Sehnen- oder Muskelrisse
  • Tumore

Unter Ganzheitlichkeit verstehe ich neben meiner Behandlungsweise auch die Zusammenarbeit mit Fachleuten wie Tierarzt, Hufschmied / Hufpfleger, Tierheilpraktiker, Dentalpraktiker, etc., um so eine möglichst umfassende Behandlung zu gewährleisten. 
Als Besitzer des Pferdes sind Sie gefragt: der Erfolg und die nachhaltige Wirkung einer Behandlung hängt maßgeblich von Ihrer Kooperation ab. Ein Trainingsplan kann nur zum Erfolg führen, wenn Sie diesen umsetzen.